Nicht alle der folgenden Fragen wurden wirklich schon gestellt, und
vor allem nicht häufig, aber ich würde sie an dieser
Stelle dennoch gerne beantworten:
- Worum geht
es in dieser Geschichte überhaupt?
- Sind »Die Chroniken der
Elomaran« auch für Kinder und Jugendliche
geeignet?
- Werden in dieser Geschichte
Mißhandlungen verherrlicht?
- Warum diese Geschichte?
- Sowohl Engelsschatten als auch
Dämmervogel werden als Erstes Buch bezeichnet. Was soll
das?
- Wer ist der Gute - Alexander oder
Varyn?
- Warum haben alle deine Helden
ein Alkoholproblem?
- Wie lang soll die Geschichte
werden?
- Ist Engelsschatten nun eine Fantasy-
oder eine Liebesgeschichte?
- In welche Epoche ist Die Chroniken
der Elomaran angesiedelt?
- Haben die Elomaran etwas mit den
Engeln aus der christlichen Mythologie zu tun?
- Haben die Figuren Vorbilder
aus dem wirklichen Leben?
-Welche Bücher und Filme
haben die Arbeit an den Chroniken der Elomaran
beeinflußt?
- Warum ist dir Feedback zu dieser
Geschichte so wichtig?
- Kann man das Buch auch
kaufen?
- Warum diese
Internetseite?
- Hast du keine Angst, daß
jemand deine Geschichte stiehlt?
Frage: Worum geht es in dieser Geschichte
überhaupt?
Antwort: Lest lieber das Buch als diese Antwort - alles wird
sich im Laufe der Geschichte von selbst erklären, und ein
Klappentext verrät zu vieles, nimmt zuviel Spannung fort. Doch
für diejenigen, die es unbedingt wissen wollen, hier ein ganz
grober Abriß:
Vor rund tausend Jahren besuchten die Engel die Welt, die zu
beschützen ihre Aufgabe war. Ein jeder von ihnen zeugte mit
einer sterblichen Frau ein Kind, und ihre Nachkommen, die
sogenannten Engelsgeborenen, haben Völker und Länder
unter sich aufgeteilt und beherrschen sie bis heute. Wenig hat sich
seither geändert - Traditionen, Rituale und Gesetze verhindern
eine natürliche Entwicklung, doch gegen eines sind die
Engelsgeborenen machtlos: Mit jeder neuen Generation sinkt der
Anteil des Engelsblutes in ihren Adern, und mit ihm schwinden die
Kräfte.
Das Haus von Korisander, dem Engel der Weisheit, hat es geschafft,
eines der stärksten zu bleiben und ist doch bestimmt, als
erstes zu fallen, als der junge Alexander am Tag seiner
Thronbesteigung um Krone und Land gebracht wird.
Gleichzeitig wächst in einem weit entfernten Bergarbeiterdorf
ein Junge auf, der noch nicht ahnt, daß das Schicksal
Großes für ihn bereit hält.
Es ist an der Zeit, daß die Engelsgeborenen verschwinden und
die Engel ihren Platz in der Welt einnehmen -
oder die Menschen.
Frage:
Ist Die Chroniken der Elomaran auch für Kinder und Jugendliche
geeignet?
Antwort: Eingeschränkt. Ich denke grundsätzlich,
daß Kinder allein mit der Thematik des Buches so wenig
anfangen können, daß sie schon den Anfang zu langweilig
finden, um weiterzulesen. Allerdings sind schon im ersten Kapitel
von Engelsschatten Szenen von einiger Grausamkeit, die einem
empfindlicheren Kind Angst machen könnten.
Das Buch ist - nach meiner Einschätzung - nicht
jugendgefährdend. Ich würde es ab einem Alter von
dreizehn bis vierzehn Jahren ohne Einschränkung empfehlen,
wobei sich Mädchen eher als Jungen angesprochen fühlen
dürften.
Frage:
Werden in dieser Geschichte Mißhandlungen
verherrlicht?
Antwort: Das Buch enthält Gewaltdarstellungen und geht
heikle Themen wie Inzest und sexuellen Mißbrauch an, ohne
darüber zu richten - ausschlaggebend ist hier nicht meine
private Einstellung, sondern die der handelnden Figuren.
Wenn es auch nicht meine Absicht war, ein Problembuch zu schreiben
und ich nicht mit dem erhobenen Zeigefinder auftreten mag,
möchte ich doch zumindest hiermit klarstellen, daß ich
mich von den Gesinnungen der Charaktere distanziere. Sie sind nur
erfunden; ich bin echt.
Anmerkung (Achtung, kann einen Spoiler enthalten!): Wer das Buch
jedoch aufmerksam und kritisch liest, wird jedoch merken, daß
auch wenn Alexander die Mißhandlungen nicht als solche
wahrgenommen hat, sie doch nicht spurlos an ihm
vorübergegangen sind, und daß seine Verhaltensmuster
denen anderer mißbrauchter Kinder nicht unähnlich sind.
Sicher verherrlicht Alexander die Mißhandlungen. Aber den
Lesern dürfte trotzdem klar sein, was für ein armes
Schwein er im Endeffekt doch ist.
Frage: Warum diese Geschichte?
Antwort: Ich schreibe, weil es mich glücklich macht. Mit
dem Making-Of dieses Buches könnte man ein zweites
füllen, und ich habe vor, es irgendwann als eigene Rubrik auf
der Seite einzuführen. An dieser Stelle also nur soviel: Ich
liebe diese Geschichte. Ich liebe die Charaktere, zumindest die
meisten, zumindest meistens. Ich liebe die Welt und die
Hintergrundgeschichte, und ich liebe es, allen Freuden davon zu
erzählen, ob sie nun wollen oder nicht.
Oft genug komme ich nicht so voran, wie ich gerne würde,
widersetzen sich mir die Figuren, habe ich keine Ahnung, wie ich
mit den Handlungswendungen umgehen soll. Aber ich schreibe weiter.
Ich habe gegenüber dieser Welt und ihren Bewohnern eine
Verantwortung, der ich mich stellen muß, egal, ob ich daran
verzweifle oder nicht.
Die meisten Geschichten und Bücher, die es gibt, sind
vollkommen überflüssig - ebenso wie die meisten Bilder,
oder Lieder, oder Statuen. wir brauchen sie nicht wirklich - bis
auf diejenigen, die sie geschaffen haben - aber manchmal ist es
ganz schön, daß sie da sind.
Frage: Sowohl Engelsschatten als auch
Dämmervogel werden als Erstes Buch bezeichnet. Was soll
das?
Antwort: Die Chroniken der Elomaran hat zwei
Handlungsstränge, die erst später zusammenlaufen.
Engelsschatten ist das erste Buch, soweit es Halan und Alexander
betrifft. Sie treten aber im ganzen Dämmervogel kein einziges
Mal auf, und es ist möglich, die Lektüre auch aus Varyns
Perspektive zu beginnen, ohne die Korisanderskinder zu kennen. Ich
habe mit der Arbeit an Varyns Geschichte ein gutes Jahre nach
Alexanders begonnen, so daß es bis jetzt deutlich weniger
Text zu ihm gibt. Eine Zusammenführung ist für das
(insgesamt) fünfte Buch geplant.
Nur wer versucht, Schwanenkind vor Engelsschatten zu lesen, wird
ein Problem bekommen, denn die beiden Bände gehen direkt und
ohne große Überleitung ineinander über.
Frage: Wer ist der Gute - Alexander oder
Varyn?
Antwort: Das hängt davon ab, wen man lieber mag. Noch
kennen die beiden sich nicht, aber zu einem späteren Zeitpunkt
werden sie gegeneinander arbeiten. Ich weiß, wie es ausgeht,
und ich habe es auch ein paar anderen erzählt - aber
natürlich verrate ich es nicht an dieser Stelle… Es ist
auch keine Antwort auf die Frage. Beide haben ihre guten und
schlechten Seiten - Alexander ist ein tobsüchtiger kleiner
Sadist, Varyn ein halbwahnsinniger Grobian - es ist nicht immer so
einfach. Jeder ist, für sich genommen, der Gute. Jeder hat
seinen Punkt. Aber ich mag keine Schwarzweißmalerei. Es reizt
mich, einmal beide Seiten zu beleuchten. Wenn der Gute gegen den
Guten kämpft, tut das Ende mehr weh, weil in jedem Fall der
Gute unterliegt. Betrachtet einfach beide als gleichwertig. Sie
können sich ihre Rivalität nicht aussuchen. In einer
anderen Welt, in einer anderen Zeit, hätten sie Freunde werden
können, vielleicht sogar Geliebte - aber hier haben sie das
Schicksal gegen sich. Wen macht das nun zum Bösen?
Frage: Warum haben alle deine Helden ein
Alkoholproblem?
Antwort: Alle? Das kann man so nicht sagen! Aber es stimmt
schon, daß in meinen Geschichten auffallend viele Alkoholiker
herumlaufen - angefangen mit Felder in der Flöte aus Eis,
über Mowsals Eskapaden in der Spinnwebstadt, und jetzt treten
sie auch noch im Rudel auf - Jurik, Varyn, Alexander (wenn man ihn
läßt…). Aber sie trinken auf unterschiedliche
Weise, und aus unterschiedlichen Gründen.
Ich möchte nicht mit der Moralkeule kommen. Die Moralkeule
habe ich nach Felder hinter mir gelassen. Wenn die Leute saufen
wollen, sollen sie. Es wird sie vermutlich nicht umbringen. Es
bringt die wenigsten um, auch wenn man arg krank davon wird.
Trinken löst keine Probleme? Das sagen nur die, die selbst
nicht trinken. Wenn Jurik anfängt zu trinken, dann weiß
er aus Erfahrung, was ihn am anderen Tag erwartet, daß es ihm
vielleicht mittelbar schlechter geht als vorher. Aber offenbar ist
es ihm das wert - er wird seine Gründe kennen, denke ich. Er
weiß, daß er es besser lassen sollte.
Alexander nutzt Alkohol als Werkzeug, um sich selbst und andere
stimulieren zu können - er ist ein Jugendlicher, der seine
Grenzen sucht und nicht finden kann, und daß er krank im Kopf
ist, steht auf einem anderen Blatt und hat andere Gründe, und
gemessen an seinem restlichen Verhalten, ist dies das letzte, was
ich ihm vorwerfen würde.
Varyn ist von den beschriebenen Fällen der einzige, der mit
seinem Alkoholkonsum ein echtes Problem hat und sich dafür
haßt. Er trinkt mit Absicht bis zur Besinnungslosigkeit - und
haßt es von der ersten bis zur letzten Sekunde, aber er
glaubt, keine andere Wahl zu haben.
Auch wenn das der krasseste dieser Fälle ist, wird Varyn
vermutlich am leichtesten vom Alkohol wegkommen, wenn man ihm eine
Alternative bietet. Um Alexander muß man sich ohnehin keine
großen Sorgen machen, und Jurik wird so weitermachen wie
bisher - unterschiedlich lange Perioden trocken oder
gemäßigt leben, um ab und an komplett abzustürzen
und sich wieder hochzurappeln. Wie er selbst so schön sagt:
Früher hat er mehr getrunken.
Und warum jetzt das ganze Theater? Weil es eine Welt ist, die keine
große Auswahl bietet. Der allgemeine Bildungsstandard ist
sehr niedrig, es gibt kaum Möglichkeiten zum Zeitvertreib
(gut, viele Leute haben auch keine Zeit zum Vertreiben), und
alkoholische Getränke stehen hoch oben auf der Speisekarte,
sind sie doch keimfrei (was man vom Wasser nicht sagen kann) und
leicht verfügbar. Alternativen sind Milch und Tee, die heute
so beliebten Fruchsäfte sind eher ungebräuchlich, schon
allein, weil sie so schnell verderben, wenn man nicht absichtlich
Most daraus macht - aber ich glaube nicht einmal, daß es in
der Elomaran-Gesellschaft mehr Alkoholiker gibt als in unserer. Sie
werden nur anderswo vielleicht nicht mit solcher Inbrunst zu
Hauptfiguren gemacht wie bei mir.
Frage: Wie lang soll die Geschichte werden?
Antwort: Ich rechne zur Zeit mit etwa zehn Bänden, und da
ich im Schnitt pro Jahr einen Band fertig stelle (Soll-Wert), wird
es noch ein wenig dauern, bis der Zyklus abgeschlossen ist.
Interessenten halte ich aber gerne über den Stand der
Entwicklung auf dem Laufenden
Frage:
Ist Engelsschatten nun eine Fantasy- oder eine
Liebesgeschichte?
Antwort: Das ist eine seltsame Frage. Warum sollte es das eine
oder das andere sein? Fantasy bezeichnet nur den Rahmen, das Wort
gibt weder Inhalt vor, noch Thema. Eine Fantasygeschichte, die
sonst nichts ist, taugt nicht viel. Natürlich ist
Engelsschatten eine Liebesgeschichte - es war zwar nicht meine
Absicht, eine zu schreiben, aber Halan und Alexander waren da
anderer Ansicht, und ich beuge mich in den allermeisten Fällen
meinen Charakteren. Es ist aber auch ein ganz klassischer Krimi -
Wir haben ungeklärte Todesfälle und mutige Heldinnen, die
sich die bekannte Frage stellen »Wer war es?«. Und all
das ist Engelsschatten, ohne dadurch weniger Fantasy zu sein.
Frage:
In welche Epoche ist Die Chroniken der Elomaran
angesiedelt?
Antwort: In keiner, die unserer Zeit entspicht. Ich denke
nicht, daß Geschichte immer linear verläuft. Dies ist
kein historischer Roman. Alexanders und Varyns Welt hat nichts mit
unserem Mittelalter zu tun. Wenn es eine Parallele gibt, dann zur
Zeit des Feudalismus. Aber was ihre Zeit von unseren unterscheidet,
ist die Tatsache, daß hier Entwicklung gezielt verhindert
wird. Seit tausend Jahren achten die Engelsgeborenen peinlich genau
darauf, daß die Gesellschaft still steht. Alphabetisierung
wird vermieden, niemand forscht, niemand treibt die Technologie
voran. Es gab keinen Bedarf, den Druck mit beweglichen Lettern zu
erfinden. Auch die Entdeckung der Steinkohle hat nicht zu einer
industriellen Revolution geführt. Vergleichbar ist diese Zeit
also nur mit einer, in der die Welt in einer Art künstlichem
Mittelalter gehalten wird, also zum Beispiel dem Japan des
neunzehnten Jahrhunderts. Und selbst diese Parallele ist nicht die
allerbeste.
Frage:
Haben die Elomaran etwas mit den Engeln aus der christlichen
Mythologie zu tun?
Antwort: Nicht direkt. Darstellungen von höheren Wesen
mit Flügeln sind älter, man nehme nur zum Beispiel die
griechischen Niken. Aber natürlich stammen die
bekanntesten Engelsbeschreibungen aus dem Christentum, und als
große Freundin schöner Friedhofsanlagen habe ich in den
letzten Jahren meine Einstellung zu Engeln von »Nee, was
für ein Kitsch« hin zu einer gewissen Ehrfurcht
gewandelt. Kitsch sind Putten und rosige Bildchen mit Schutzengeln,
die kleine Kinder über bedrohliche Gebirgsstege geleiten (und
dennoch so aussehen, als müsse ihr Name eigentlich Schubsengel
heißen). Aber solche Engel, die es nötig zu haben,
»Fürchtet Euch nicht« zu sagen, wie der Engel, der
den Hirten auf dem Felde erschien - die ringen mir Ehrfurcht ab,
auf eine höhere Art, als es Elfen und Feen tun. Natürlich
sind Elfen und Feen schön - ich habe Bücher über sie
geschrieben, ich muß es wissen - aber Engel sind noch weniger
von dieser Welt, immer erhaben, und trotzdem sinnlich (das ist ein
Wort, daß ich nicht besonders mag - aber alternativ wäre
erotisch, und das ist auch schon so abgedroschen). Die Elfen in
meinen Geschichten waren immer vollkommen steril und androgyn -
Engel gehen in eine ganz andere Richtung.
Hinzu kommt, daß man sie in der phantastischen Literatur,
trotz eines Booms in den letzten Jahren, immer noch suchen
muß - sie sind einfach noch nicht so abgedroschen,
während die oft beanspruchte keltische Mythologie in meinen
Augen kaum noch etwas hergibt.
Um die Elomaran von den christlichen Engeln und Erzengeln zu
distanzieren, habe ich die Bezeichnung Elomaran (Auge des Himmels)
gewählt und ihnen Namen gegeben, die nicht auf -iel, sondern
auf -ander enden.
Was dagegen durchaus Einfluß auf die Elomaran hatte, sind
die Heiligen mit ihrer zweckgebundenen Anbetung und der Darstellung
mit Attributen: Ebenso, wie man den Hl. Dionysius daran erkennt,
daß er seinen Kopf neben sich auf dem Boden liegen hat oder
in beiden Händen hält - denn trüge er ihn unter dem
Arm, wäre er der Hl. Alban von England - erkennt man dem
Elomaran Korisander immer an seiner Krone (und beide, Engel wie
Heiliger, werden gegen Kopfschmerzen angerufen). Ich sammle Heilige
schon seit langem, und so war es naheliegend, aus diesem Wissen
endlich einmal Profit zu schöpfen.
Frage: Haben die Figuren Vorbilder aus dem wirklichen
Leben?
Antwort: Nein. Ja. Mich. Alle Figuren haben in irgendeiner
Hinsicht Ähnlichkeit mit mir, ob im Guten oder im Schlechten.
Aber sie sind niemandem direkt nachempfunden, erst recht niemandem
aus meinem Bekanntenkreis. Es gibt natürlich leichte
Parallelen: Natara hat ein wenig von meiner Schwester Anna, als die
in dem Alter war. Manchmal erinnert mich Halan an meine Freundin
ZOE (sie weiß, wann).
Die meisten Figuren habe ich im Kopf mit Schauspielern besetzt, um
sie besser beschreiben zu können, aber das ist nur eine
äußere Ähnlichkeit. So hätte ich gerne Eliyah
Wood als Alexander (aber ich weiß nicht, ob der sich noch
einmal nach dem Herrn der Ringe ein Fantasyepos antun will) und
Jonathan Rhys Meyers als Varyn, und Christina Ricci wäre eine
erstklassige Lyda, aber sie ist noch ein paar Jahre zu jung…
Und natürlich Ralph Fiennes als Jurik!
Unentbehrlich!
Jurik ist übrigens aus einem Rollenspielcharakter
hervorgegangen, einem Vampir namens Jurij Karamán…
und nachdem er dann in Engelsschatten aufgetreten war - unter
falschem Namen - übernahm ich ihn als Söldner in eine
AD&D-Gruppe - da heißt er dann Jurik Mendrion. Und das
war just bevor Gaven im zweiten Kapitel von Dämmervogel auf
Hauptmann Mendrion traf… Erwähnte ich bereits,
daß Jurik mein Lieblingscharakter ist?
Frage: Welche Bücher und Filme haben die Arbeit am
Elomaran-Zyklus beeinflußt?
Antwort: An Büchern in erster Linie Die Sieben Zitadellen
von Geraldine Harris - ein traumhaftes Werk in vier Bänden,
leider schon lange vergriffen, auf Deutsch wie auf Englisch - und
Mervyn Peakes Gormenghast-Bücher. Außerdem verschiedene
Geschichten von Poppy Z. Bride. Es gibt Parallelen zwischen dem
Elomaran-Zyklus und dem Manga Angel Sanctuary, den ich auch sehr
liebe - aber er hat mich nicht wirklich beeinflußt, denn als
der erste Band auf Deutsch herauskam - ich beherrsche nachweislich
kein Japanisch - war Engelsschatten bereits fertig und Schwanenkind
zumindest zur Hälfte. Aber ZOE hatte das Artbook schon, bevor
ich mit der Geschichte anfing, und es hat doch zumindest geholfen,
mein Engelbild zu prägen.
Hilfreiche Filme waren Dogma und Gladiator, die
BBC-Verfilmung von Gormenghast, Keneth Branaghs Hamlet und -
natürlich - der Herr der Ringe. Obwohl letzterer mich mehr
erschüttert und beeindruckt hat, als mir wirklich
Anregungen zu geben, zumindest für dieses Buch.
Frage: Warum ist Feedback zu dieser Geschichte so
wichtig?
Antwort: Von eurem Feedback hängt nicht der Weltfrieden
ab und nichts wirklich Lebenswichtiges, aber es bedeutet mir eine
Menge. Der ganze Zyklus ist in Arbeit, noch kann ich mich in jede
Richtung bewegen, kann alles ändern und neu schreiben (auch
wenn ich das ganz gewiß nicht tun werde). Aber wie alle
Autoren bin ich eitel, und ich möchte wissen, wem meine
Geschichte gefällt, und wer in meiner Geschichte gefällt.
Daher das Gästebuch und die Umfragen, daher auch die Bitte um
eine E-mail für jeden Download - ich möchte meine Leser
nicht ausspionieren, aber ich möchte wissen, daß ich
welche habe.
Frage: Kann man das Buch auch kaufen?
Antwort: Ja. Ich habe Engelsschatten und Schwanenkind als
Book-on-Demand herausgegeben: Es gibt keine feste Auflage, sondern
die Bücher werden gedruckt, wenn sie bestellt werden. So gehe
ich als Autorin kein finanzielles Risiko ein und habe gleichzeitig
die Möglichkeit, jederzeit Änderungen am Text
vorzunehmen.
Mehr zu den Büchern gibt es hier.
Solange ich mein eigener Verleger bin, wird es aber weiterhin die
Onlineversion der Geschichte geben. Ich möchte niemanden
zwingen, Geld dafür auszugeben, auch wenn ich mich über
jeden freue, der dazu bereit ist.
Frage: Warum diese Internetseite?
Antwort: Natürlich, weil ich die Geschichte mit der Welt
teilen will und mich in der Bewunderung der Leute sonnen. Aber
auch, um im Zweifelsfall beweisen zu können, daß die
Geschichte von mir ist - Titelschutz für ein Werk beginnt in
dem Moment, in dem der Titel in Betrieb genommen wird, und selbst
wenn es noch Jahre dauern sollte, bis ich mit dem Elomaran-Zyklus
Buchhandlungen und Bestsellerlisten stürme, kann mir die Namen
jetzt doch niemand mehr wegnehmen.
Und natürlich auch, weil mir die Arbeit an dieser Seite
großen Spaß macht und ich endlich das Gefühl habe,
zur Abwechslung einmal nicht nur Designs, sondern auch Inhalte ins
Netz zu stellen. Und weil ich ein Talent dafür habe, wichtige
Festplatten zu formatieren und Disketten zu löschen: Das
Internet ist die wohl größte Möglichkeit, eine
Sicherungskopie anzulegen - denn selbst wenn sich in Karlsruhe mein
Server verabschiedet und alle Daten frißt, wenn gerade in
meinen Computer der Blitz eingeschlagen hat - dann gibt es immer
noch genug Leute, die sich die Texte heruntergeladen haben und sie
mir im Zweifelsfall noch einmal zur Verfügung stellen
werden.
Frage: Hast du keine Angst, daß jemand deine
Geschichte stiehlt?
Antwort: Nein. Und sie wurde bereits gestohlen.
Irgendwann im Sommer oder Herbst 2002 wertete ich die Logfiles
meiner Webseite aus, um zu sehen, welche Seiten zu den Elomaran
verlinkten, und fand so den Weg ins Forum des Elfenhains. Ich
freute mich, daß jemandem meine Geschichte gefallen hatte,
und las das, was, wie ich hoffte, eine frenetische Kritik sein
würde. Fünf Minuten später saß ich bleich und
erschüttert vor meinem PC. Ich war beraubt worden.
Ein Junge namens Nakahito (seinen richtigen Namen habe ich leider
nie erfahren) hat meinen Text - die ersten elf Kapitel von
Engelsschatten - in das Autorenforum gepostet, nach dem Motto
»Schaut mal, was ich tolles geschrieben habe!« Die
nächsten beiden Posts scholten ihn, weil er das Forum mit
elendig langen Texten zumüllte (elf kapitel!), aber schon der
dritte bezichtigte Nakahito des Diebstahls, und der vierte brachte
den Link zu meiner Seite, über den ich das ganze dann ja auch
gefunden habe, auch wenn mich eine direkte Nachricht vom
Forenbetreiber mehr gefreut hätte. Jedenfalls meldete ich mich
npch persönlich im Forum zu Wort. Der Thread wurde danach
gelöscht, und Nakahitos IP gebannt.
Im Verlauf der nächsten Woche - ich war gerade arbeitslos
geworden und hatte viel Zeit - durchforstete ich das Web auf
Nakahitos Spuren, und fand weitere Opfer, mit denen ich mich
verbündete. Ich brachte Nakahito sogar dazu, mir eine Mail zu
schreiben. Daß ich auf meine Antwort keine Rückantwort
erhielt, braucht wohl nicht noch extra betont zu werden
Heute ist diese Akte geschlossen. Nakahito hat den Nick
aufgegeben, seine Mailadresse funktioniert nicht mehr, und
inzwischen ist er ja auch ein paar Jahre älter und hat sowas
vielleicht nicht mehr nötig.
Und warum ich keine Angst vor weiteren Diebstählen habe? Weil
meine Geschichte dafür zu öffentlich ist. Ich habe
vielleicht keine Tausende von Lesern, aber das Buch ist zu lange
online, zu präsent, wenn man danach sucht, als daß ein
Schwindel lange unentdeckt bliebe, und ich kann beweisen, daß
das Buch von mir ist.
Schwieriger verhält es sich beim Diebstahl von Ideen - davor
ist kein Autor geschützt, weder im Internet noch im
Buchhandel, und nachweisen läßt es sich nur schwer. Die
Grenze zwischen Diebstahl und Inspiration verläuft
fließend. Soll ich mir deswegen die Engelsgeborenen
patentieren lassen? Das wäre dann doch zuviel des Guten.
Vieviele schlechte Herr-der-Ringe-Klone sind auf dem Markt?
Über so etwas würde ich mich nicht groß aufregen.
Weiß ich doch, daß die Ideen von mir sind - und, was
die sprachliche Umsetzung angeht, unerreicht… Und wenn bei
so einer Inspitation doch etwas Gute rauskommt?
Dann ist das ein Grund mehr, sich zu freuen.
Fehlen Fragen? Ich beantworte sie gerne! - E-Mail
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