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Humpfl Grumpfl Mumpfl

Wie ein braver Geek lese ich meine C’t und habe sie auch im Abonnement. Ich lese (und verstehe) nicht alles, schließlich bin ich Autodidakt und Quereinsteiger in elektronischen Dingen, aber etwas mehr als die Spielerezensionen lese ich normalerweise doch schon. Aber es war eine Spielvorstellung, die mich heute dazu gebracht hat, zu schäumen und in den Teppich zu beißen. Unter der Überschrift Flugscharen mit Schwertern geht es um das neue Onlinespiel Aion. Dieses Spiel interessiert mich schon seit ein paar Monaten, seit ich bei meiner Freundin Monica – die, anders als ich, Onlinespiele wie World of Warcraft oder Herr der Ringe Online spielt – eine Vorschau in einem Magazin gesehen habe. Schließlich geht es bei Aion um Engel. Und womit kann man mein Herz gewinnen? Klar, mit Engeln. Also habe ich mich auf die Besprechung gestürzt, mit dem Hintergedanken, daß die Welt der Onlinespiele mir vielleicht doch nicht für immer verschlossen bleiben sollte…

… schließlich ließen sie die ganze Welt auseinanderbrechen. Einigen der Bewohner gelang es, sich zu retten. Sie flüchteten auf die Innenseiten der entstandenen Halbkugeln, die voneinander durch den „Abyss“ getrennt werden […] Auf der unteren Halbkugel, die stets ins Sonnenlicht getaucht ist, leben die Elyos, die sich durch besondere Eleganz und Schönheit auszeichnen. Die obere Welthälfte, die das Sonnenlicht niemals sieht, ist die Heimat der Asmodier …
aus: C’t 22/09, S. 204

Ich fühle mich beraubt. Wir haben eine Welt mit einer Oberseite, einer Unterseite und einem Abgrund. Wir haben Engel. Wir haben bezaubernde Geschöpfe, deren Name mit EL anfängt. Wir haben viel zuviel, was es bei mir auch gibt. Und ich war zuerst da. Es ist nicht so, daß ich glaube, die Aion-Entwickler hätten bei mir geklaut. Das sind Koreaner, die werden im Leben nie auf meiner deutschsprachigen Webseite gewesen sein. Aber das ändert nichts daran, daß dieses Spiel jetzt auf dem Markt ist und die Elomaran noch nicht. Und wenn sie dann irgendwann einmal in einem richtigen Verlag erscheinen und den Lesern die Parallelen auffallen, werden sie nicht sagen »Aber die Elomaran gibt es schon seit 2000«. Sie werden sagen »Da hat die Frau Ilisch aber gut geklaut.«

Hoffentlich floppt das Spiel hierzulande. Hoffentlich erinnert sich niemand mehr daran, bis die Elomaran den Buchmarkt erobern. Ich werde es jedenfalls nicht spielen. Humpfl Grumpfl Mumpfl.

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