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Wat kütt? Dat kütt! III

Warum war das Schreibjahr 2013 so ein Flop? Ganz einfach: Weil ich zum Jahreswechsel mein jährliches WKDK verpennt habe. Damit mir das in diesem Jahr nicht noch einmal passiert, ist hier nun die Liste derjenigen Werke, an denen ich 2014 zu arbeiten gedenke. Und es ist eine lange Liste. Kein einziges neues Buch ist dabei, nur Baustellen, die sich in den letzten Jahren angehäuft haben, und weil im vergangenen Jahr nichts fertig geworden ist, bin ich jetzt wirklich im Zugzwang. Schon jetzt habe ich fast für jeden Monat des Jahres eine neue Baustelle – und das heißt, ich darf wirklich nichts neues anfangen, bevor nicht ein, besser mehrere Bücher von der Liste abgearbeitet sind. Das, oder ich muss Projekte in Rente schicken – und das will ich wirklich nicht. Es geht ja nicht um Bücher, die nach einem Probekapitel gescheitert sind, sondern um lauter Ideen, die es schon auf mehr als hundert Seiten gebracht haben und mir zu lieb zum Begraben sind. Sie alle bringen Probleme mit sich, jedes hakt und klemmt auf seine eigene Art – aber sie sollen geschrieben werden, und auch wenn sicher nicht jedes einzelne von ihnen 2014 fertig werden kann, hoffe ich, dass ich zum Jahreswechsel doch das eine oder andere abzuhaken habe.

Geisterlied
Alle drei Jahre treibt dieses Buch an die Oberfläche: 2008 die Idee und der erste Versuch, es zu schreiben; 2011 ein großer Schub im Nanowrimo, und 2014 soll es jetzt endlich fertigwerden, denn viel fehlt wirklich nicht mehr. Die Geschichte einer Freundschaft, Fantasy vor einem eisenzeitlichen Setting, singende Geister, Vertrauen und Verrat – Geisterlied ist ein ganz besonderes Buch, aber stellenweise hat es sich als zu besonders herausgestellt. Beim ersten Mal bin ich daran gescheitert, dass meine Welt nicht weit genug ausgearbeitet war, und beim zweiten Mal bin ich mitten in einer Szene weggebrochen, weil sie mir zum Schreiben zu schwer erschien und ich Angst hatte, etwas kaputtzumachen – zum Beispiel meine Hauptfiguren. Aber jetzt bin ich älter, ich habe dazugelernt, und ich habe meiner Mutter versprochen, das als nächstes ein Jugendbuch fertig wird, in dem Alkoholmissbrauch überhaupt keine Rolle spielt.
Aktueller Umfang: 235 / ca. 350 Seiten
Priorität: A+

Marigold
Es ist riskant, munter Fortsetzungen für einen Roman zu schreiben, der noch als Einzelnand bei einem Lektor zur Prüfung liegt, aber ich bin bereit, mich darauf einzulassen. Ich weiß noch nicht, ob, wo und wie die Mohnkinder erscheinen werden, aber die Arbeit mit Percy macht mich einfach glücklich (glücklicher als ihn, jedenfalls), und darum werde ich auch den dritten Band seiner Abenteuer zu Ende schreiben. Es gibt eine tragische Heldin, eine geheimnisvolle Seuche, Pestmasken, Fotos, aus denen die Gesichter verschwinden, und eine komplizierte Liebesgeschichte im Drei- bis Fünfeck, und mittendrin ist Percy, der diesmal beim Versuch zu helfen eine Katastrophe heraufbeschwört. Mir fehlen zwar noch wesentliche Teile des Plots, namentlich im Mittelteil, aber ich will es schreiben, und es muss vor dem vierten Teil fertig werden, sonst störe ich das Kontinuum.
Aktueller Umfang: 162 / ca. 450 Seiten
Priorität: A

Unterm Laub
Sagte ich vierter Teil? Hier ist er: Ein düsteres Buch um ermordete Kinder, ein altes Versprechen, einen Pakt mit dem Bösen, Schuld und Verdacht, und die Geschichte eines langen Schweigens. Die Arbeit geht etwas besser von der Hand als bei Marigold, aber es hilft nichts: Der vierte Band baut auf dem dritten auf, und dann sollten sie auch in der richtigen Reihenfolge fertig werden. Dazu kommt, dass einige Szenen in Unterm Laub so heikel sind, dass ich nicht lange am Stück daran schreiben kann, ohne von meinen eigenen Dämonen eingeholt zu werden. Es ist gefährlich, über ein Thema zu schreiben, von dem man weiß, dass man sich daran aufreibt, aber gerade deswegen liegt mir dieses Buch so am Herzen. Aber ich werde definitiv keinen fünften Band schreiben, oder auch nur plotten, bevor diese beiden im Kasten sind.
Aktueller Umfang: 217 / ca. 500 Seiten
Priorität: A-

Schattenklingen: Die Steinerne Amsel
Was im Nanowrimo 2012 als neuer Fantasyroman aus einer Computerspiel-Fanfiction entstand, hat sich inzwischen als ausgewachsene Trilogie entpuppt, und zumindest der erste Teil kann langsam mal fertig werden. Die Geschichte hat alles, was mein Herz begehrt: Einen neckischen Spitznamen (»Schakkeline«), Helden am Abgrund, mit so viel Wahnsinn, Alkohol und Alpträumen ausgestattet, wie man sich nur irgendwie wünsche kann, Zeitreisen, Dämonen, Parallelwelten, Elfen, omönise Unsterbliche … Leider ist es entsprechend einfach, sich darin zu verheddern, und gerade, wenn es um Zeitreisen geht, kann man viel falsch machen. Deswegen ist es letztes Jahr irgendwie liegengeblieben. Aber neues Jahr, neues Glück: Ich lasse mich von dem bisschen Kontinuum nicht einschüchtern und will zumindest den ersten Teil in diesem Jahr zu einem Abschluss bringen.
Aktueller Umfang: 422 / ca. 600 Seiten.
Priorität: A

Das Haus der verschwundenen Kinder
Keine Fortsetzung zum Puppenzimmer, aber ein Buch für die gleiche Zielgruppe: Ein viktorianischer Mysterythriller. Meine Agentin nannte das Konzept »Starker Tobak«, aber das soll mich hier nicht abschrecken. Ein geheimnisvolles Haus, Kinder, die niemand kennt, dunkle Familiengeheimnisse und die Abgründe der viktorianschen Klassengesellschaft, alles vor ernstem Hintergrund zusammengepackt in einem Jugendbuch. Es gibt die Romantik, die man vom Genre erwarten kann, und die doppelten Böden, die man von mir erwarten kann, und eigentlich ist es von vorn bis hinten durchgeplottet, aber ich bin nicht immer mit dem Herzen dabei. Mehr als meine anderen Projekte fühlt es sich wie eine Auftragsarbeit an, und solange ich nicht wirklich einen Auftrag dafür habe, kommt die Arbeit nicht so flott voran, wie mir oder der süßen Eleanor das lieb wäre.
Aktueller Umfang: 179 / ca. 350 Seiten
Priorität: B

Das gefälschte Herz
Langsam wird es Zeit. Bald drei Jahre ist es her, dass Tymor, Lorcan und Kevron eine Höhle betreten haben, und irgendwann müssen sie da auch mal wieder herauskommen. Dass mir mitten im zweiten Teil meiner Fälscher-Trilogie der Plot unter den Füßen weggebrochen ist, muss ja nicht heißen, dass es auch so bleibt. Und weil ich nicht immer nur neue Trilogien anfangen kann – siehe Schattenklingen – sondern auch mal eine fertigschreiben muss, will ich mir einen Ruf als großartige Fantasyautorin aufbauen, muss ich hier in den sauren Apfel beißen und mein einziges richtig dickes Plotproblem in Angriff nehmen. Liebe, Lügen, Verrat und Blut kann man schließlich nie genug haben, und damit am Ende alles ganz anders ist, als die Leser erwartet haben, muss es dieses Ende überhaupt erst einmal geben. Zeit, dass die Helden aus ihrer Höhle wieder auftauchen!
Aktueller Umfang: 206 / ca. 500 Seiten
Priorität: A-

Die Kinder des Hauses Otrempa
Lange war es geplant, um mir dann im Nanowrimo 2013 das Genick zu brechen. Vor die Wahl gestellt, entweder ein gutes Buch zu ruinieren oder den Nano nicht zu schaffen, habe ich mich am Ende für das Buch und gegen den Nano entschieden, so dass ich jetzt auf der nächsten Baustelle sitze. Dabei ist es hier weniger die Frage des Was, als mehr des Wie, woran es hakt – eine Dystopie ist neues Land für mich, auch wenn sie mehr als Fantasy daherkommt denn als Science Fiction, und wieder gilt es, den Faden nicht zu verlieren zwischen Wahn und Wirklichkeit und der Suche nach der Wahrheit. Mit nur wenigen Figuren und einer einzigen Perskeptive haben die Otrempas die Chance, ein sehr dichter, intensiver Roman zu werden, aber die Fallstricke sind zahlreich, und es gibt zu viel, das man falsch machen kann. Von mir aus darf das Buch ja verwirrend werden, aber bitte eines nicht: Langweilig.
Aktueller Umfang: 117 / ca. 500 Seiten
Priorität: C

Musenruf
Eine Mediensatire. Ein freche-Frauen-Roman. Psychodrama. Urban Fantasy: Musenruf ist sich nicht ganz sicher, was es sein will, und demensprechend habe ich auch mit dieser Geschichte im vergangenen Nano den Faden verloren. Dabei hat die Geschichte einer Muse, die sich in ihren Autor verliebt, viele Fans unter meinen Freunden, die Szenen sind witzig, das Tempo rasant: Aber ich muss in einer ganz bestimmten Stimmung sein, um diesen Roman, der urspünglich als Fernsehserie konzipiert war, zu schreiben, und wenn ich versuche, meinen eigenen Witz zu schreien, wird er schal. Deswegen hat das jetzt auch keine hohe Priorität, wenn sich nicht schon jetzt ein Verlag dafür begeistern lässt. Aber für alle Freunde der Musen Vira, Wanda, Chloé und Björn kann ich versprechen, dass es 2014 mit der Geschichte weitergehen wird. Nur wie weit? Das kann ich nicht sagen.
Aktueller Umfang: 117 / ca. 300 Seiten
Priorität: C

Geistersaat
Erst war es nur ein kleiner Spaßroman ohne Plot. Dann wurde daraus ein etwas größerer Spaßroman ohne Plot. Im vergangenen Jahr hat mein Geistersalat einen großen Sprung nach vorne gemacht, und auch wenn ich immer noch nicht sagen kann, wo diese Geschichte hinwill, oder was die zentrale Aussage sein soll, oder warum irgend jemand dieses Buch lesen sollte: Ich will nicht ausschließen, dass ich auch 2014 plötzlich Lust auf Dylan, Damon und die Geister bekommen könnte. Vor allem, nachdem die Handlung jetzt auch um meinen allerersten Zombie erweitert worden ist und siche erstaunlich viel Roman damit füllen lässt, dass der Held alles unternimmt, um eben nicht die Welt retten zu müssen; sogar unfreiwillig zum Giftmörder wird – da lässt sich etwas draus machen, und auch wenn ich nicht vorhabe, dieses Buch jemals einem Verlag anzubieten, hat es doch ein Recht, geschrieben zu werden.
Aktueller Umfang: 187 / ca. 400 Seiten
Priorität: C

Zornesbraut
Chroniken der Elomaran? Da war doch mal was … Richtig. Die Engel schlafen vielleicht, aber sie sind nicht tot, und es ist an der Zeit, dass ich wieder mit der Arbeit daran anfange. Immerhin ist Zornesbraut nicht nur schon das fünfte Buch, sondern auch der Band, in dem die bis dahin parallel laufenden Plotstränge zusammengeführt werden, auch wenn es noch ein Weilchen hin ist, bis sich die Kontrahenten Alexander und Varyn das erste Mal über den Weg laufen werden. Aber ausgerechnet mit dem Buch, in dem die eigentliche Handlung anfängt, die Arbeit niederzulegen, ist doch schlechtes Timing. Die Geschiche musste etwas ruhen, um mich wieder in sie zu verlieben, nachdem ich eine ziemlich bittere Niederlage damit habe einstecken müssen und die vernichtendste Lektorenkritik aller Zeiten zu verdauen, aber die Elomaran sind und bleiben mein Opus Magnum, seit bald vierzehn Jahren, und auch wenn das Buch nicht unbedingt in diesem Jahr fertig werden muss, ist es doch Zeit, dass wieder Bewegung in die Geschichte kommt.
Aktueller Umfang: 294 / ca. 600 Seiten
Priorität: C+

Lichtland
Mein Nanowrimo-Roman von 2007, unvollendet und unvergessen. Wie oft hat meine Mutter mir schon beteuert, dass ich auf keinen Fall mehr an dieser Geschichte zu arbeiten bauche? Was es geschafft hat, so einen hartnäckig schlechten Eindruck auf sie zu hinterlassen, ist auf jeden Fall polarisierend genug, als dass der Roman untergehen sollte, und dazu hat er mit Shen auch noch eine meiner allerliebsten Lieblingsfiguren überhaupt. Im letzten Jahr habe ich wieder am Plot gearbeitet, ein paar alte Hürden aus dem Weg geräumt, und ich hoffe, im verflixten siebten Jahr ihres Entstehens der Geschichte ein paar neue Kapitel, wenn schon kein Ende, spendieren zu können. Geplant ist, im Nanowrimo – oder Camp Nanowrimo – das große Lichtland-Revival zu feiern. Es ist an der Zeit, dass Nomi und Imon das Gläserne Schwert finden, das Geheimnis ihrer Herkunft aufklären, und vor allem Shen endlich seinen Frieden finden darf. Sie warten schon so lange darauf – und was immer meine Mutter sagen mag, ich liebe mein Lichtland.
Aktueller Umfang: 352 / ca. 500 Seiten
Priorität: C

Soweit mein Plan, soweit meine Baustelle. So vieles davon steht schon zu zwei Dritteln, dass ich wirklich das eine oder andere fertigbekommen müsste – und ich muss mich mit allem, was ich an Disziplin aufbringen kann, am Riemen reißen, um nicht doch noch neue Projekte anzufangen, bevor die alten aus dem Weg sind. Ich habe ja noch ein paar Ideen in der Hinterhand – aber ich will gar nicht daran denken … Nein, ich plotte jetzt nicht das Buch über den Fuchs und den Gockel, und die Verborgenen Bilder müssen sich gedulden, bis ich wieder Platz geschaffen habe, und die einzige Chance, wie ein neues Buch in diese Liste vordringen kann, ist, wenn ich einen Vertrag dafür unterschreiben sollte. Ansonsten bin ich für 2014 wirklich erst einmal ausgelastet. Engel und Geister und Elfen und Menschen: Meine Auswahl ist groß und vielseitig, und ich habe wirklich keine Ausrede mehr, nicht zu schreiben, dann an irgendeiner dieser Geschichten wird immer etwas zu tun sein. Und wenn ich jeden Tag nur hundert Wörter an jedem Roman schreibe, stehe ich am Ende immer noch mit 400.000 Wörtern da. Das ist mein Ziel. Und in diesem Jahr gedenke ich es auch wieder zu erreichen.

Wie sieht es aus – habt ihr Favoriten in meiner Liste? Auf was freut ihr euch besonders? Was soll ganz schnell fertigwerden? Und zu welcher Geschichte wünscht ihr euch ganz, ganz viele Blogeinträge? Ich hoffe, ihr haltet mir die Treue – damit ich euch 2015 mit einer neuen, aufgeräumten Liste gegenübertreten kann, und mit ganz vielen neuen Ideen.

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