bookmark_borderWat kütt? Dat kütt! IV

Silvester steht vor der Tür – Zeit für meine jährlichen guten Schreibvorsätze, aka. WKDK: Die Liste der Werke-in-Arbeit, die aus dem alten Jahr ins Neue mitgenommen werden. Das heißt nicht, dass die alle jetzt fertig werden müssen – aber zumindest ein paar von ihnen will ich hier in einem Jahr nicht mehr sehen. Namentlich diejenigen, die schon auf meinem letzten, vorletzten und drittletzten WKDK gestanden haben, meinen Schreibvorsätzen für 2011. Die umfassten damals nur sechs Titel – und zwei von denen sind immer noch nicht fertig. Inzwischen ist die Werksliste auf zehn Bücher angestiegen (zwischenzeitlich waren es mal dreizehn …) – und auch wenn ich schon des öfteren gegen meinen Grundsatz verstoßen habe, nur dann etwas Neues anzufangen, wenn auch etwas Altes fertiggeworden ist: Diesmal meine ich es ernst. 2016 gibt es also von mir:

Die Spiegel von Kettlewood
England, 1871. Iris Harding ist erst vierzehn Jahre alt und hat doch schon länger als ihr halbes Leben in der Textilfabrik gearbeitet, als ihre Mutter stirbt und sie noch ärmer als zuvor zurücklässt. Mit einer alten Schachfigur, die sie im Nachlass der Mutter gefunden hat, macht sich Iris auf zum Herrenhaus Kettlewood in Essex, wo die Mutter einmal gearbeitet hat und wo auch Iris‘ leiblicher Vater zu finden sein muss.… Weiterlesen

bookmark_borderWat kütt? Dat kütt! III

Warum war das Schreibjahr 2013 so ein Flop? Ganz einfach: Weil ich zum Jahreswechsel mein jährliches WKDK verpennt habe. Damit mir das in diesem Jahr nicht noch einmal passiert, ist hier nun die Liste derjenigen Werke, an denen ich 2014 zu arbeiten gedenke. Und es ist eine lange Liste. Kein einziges neues Buch ist dabei, nur Baustellen, die sich in den letzten Jahren angehäuft haben, und weil im vergangenen Jahr nichts fertig geworden ist, bin ich jetzt wirklich im Zugzwang. Schon jetzt habe ich fast für jeden Monat des Jahres eine neue Baustelle – und das heißt, ich darf wirklich nichts neues anfangen, bevor nicht ein, besser mehrere Bücher von der Liste abgearbeitet sind. Das, oder ich muss Projekte in Rente schicken – und das will ich wirklich nicht. Es geht ja nicht um Bücher, die nach einem Probekapitel gescheitert sind, sondern um lauter Ideen, die es schon auf mehr als hundert Seiten gebracht haben und mir zu lieb zum Begraben sind. Sie alle bringen Probleme mit sich, jedes hakt und klemmt auf seine eigene Art – aber sie sollen geschrieben werden, und auch wenn sicher nicht jedes einzelne von ihnen 2014 fertig werden kann, hoffe ich, dass ich zum Jahreswechsel doch das eine oder andere abzuhaken habe.… Weiterlesen

bookmark_borderTag Sieben: Nicht ohne meine Mucke

Mein Blog schleppt sich gerade etwas langsam vor sich hin, nicht, weil ich gerade so wenig schreibe, sondern weil ich es so viel tue, dass zum Bloggen gerade nicht viel Zeit bleibt. Trotzdem, es ist einmal wieder soweit, dass ich mir die nächste Frage von unserem allseits beliebten Dreißig-Tage-Fragebogen vornehme, und wir sind schon angekommen bei
7. Hörst du Musik beim Schreiben? Was für welche? Hast du Lieder, die genau zu deinen Figuren passen?

Meine Mutter dürfte das jetzt nicht sehen, zum Glück liest sie meine Blogs nicht, aber sie war schon immer dagegen, dass ich beim Arbeiten Musik höre. Gut, das stammt aus dem Jahr 1981 und bezieht sich auf meine Hausaufgaben, aber das Argument dahinter ist der gleiche: Wer geistige Arbeit leistet, muss sich dabei konzentrieren und soll sich nicht ablenken lassen, erst recht nicht durch Musik (dass ich manchmal beim Schreiben fernsehe, soll sie noch weniger erfahren, aber danach wird hier ja nicht gefragt). Tatsache ist, wenn ich keine Hintergrundbegleitung habe, kann ich nicht gut schreiben. Für mich ist Musik – die richtige Musik, versteht sich – das weiße Rauschen, dass ich brauche, um nicht ständig abgelenkt zu werden, mir andere Gedanken zu machen oder sonstwie abzuwandern und Dinge zu tun, die gerade nicht anliegen.… Weiterlesen

bookmark_borderWat kütt? Dat kütt! II

Das Schreibjahr 2011 war ohne Zweifel das fruchtbarste meines ganzen Lebens. Nicht nur habe ich mein Jahresziel von 500.000 Wörtern am Ende so locker erreicht, dass ich den Dezember über ruhig ausklingen lassen konnte und keinen Endspurt hinlegen musste, vor allem aber habe ich drei Romane fertiggestellt, einen davon mit über achthundert Seiten, habe einen Roman abgeliefert, der auch nach der Buchmesse positive Resonanz bei den Verlagen hervorgerufen hat, und habe erkannt, dass Schreiben das ist, womit ich den Rest meines Lebens verbringen möchte. Aber das beste ist, dass ich keinen Zweifel daran habe, im Jahr 2012 das Ergebnis nochmal zu übertreffen. Nicht unbedingt an Quantität – 500.000 Wörter sind eine schöne Menge, das muss nicht unbedingt mehr werden – aber doch an Qualität. Ich bin schon gut, aber ich kann und muss mich immer noch steigern. Und so folgen nun, nach meinen letztjährigen Guten Schreibvorsätzen, die ich fast alle eingehalten habe, die Werke in Arbeit, die ich ins neue Jahr mitnehmen werde.

Mohnkinder
Als ein Geniestreich hat sich mein Nanowrimo-Neuzugang in diesem Jahr erwiesen. Mit weniger als zehn Tagen zwischen Idee und Drauflosschreiben hätte das Schlimmste dabei herauskommen können, aber tatsächlich ist mir Percy ans Herz gewachsen wie lange kein Held mehr, die Recherchen machen Spaß, der Plot kommt gut an, und sogar meine Eltern waren vom Konzept überzeugt, eingeschlossen meinen Vater, der noch nie etwas von mir hat lesen mögen.… Weiterlesen

bookmark_borderBis in die Puppen

Einige Wochen habe ich vergnügt am Gefälschten Herz gearbeitet, bis ich das Ende meines Plots erreicht hatte (woher kennen wir das nur?). Dann habe ich zwei Kapitel für Zornesbraut geschrieben, das dritte/fünfte Buch der Chroniken der Elomaran. Und schon liegt beides wieder auf Halde, und ich habe mich endlich einem Herzensprojekt zugewandt: Dem Haus der Puppen. Die Idee dazu ist bald ein Jahr alt, sie kam mir letzten August auf einer Busfahrt von der Arbeit nach Hause – manchmal staune ich über mich selbst, zu welchen kreativen Höhenflügen ich nach Feierabend noch fähig bin, wenn ich eigentlich völlig erschöpft bin und mich nur nach heißem Tee und einem Bett sehne. Im Februar 2000 habe ich auf dem Heimweg angefangen, die Elomaran zu schreiben, und letztes Jahr waren es eben die Puppen.

Schreiben wollte ich das Buch ursprünglich schon im letzten Nanowrimo – aber als ich zwei Wochen vor dem Start immer noch nicht mehr Plot hatte als an jenem Augustnachmittag, habe ich es kurzfristig wieder auf Eis gelegt, in Null-Komma-Nix Geigenzauber aus dem Boden gestampft, geplottet und geschrieben, und auch wenn meine Puppen mir immer wie ein tolles Buch erschienen, wußte ich nicht, ob ich das jemals schreiben kann.… Weiterlesen

bookmark_borderUnd dann war Sense

Das letzte Jahr hat mir eine Tour de Force beschert. Es ging auf und ab für die Elomaran – erst das Interesse mehrerer größerer Verlage, dann die Absagen dazu. Dann das Interesse eines kleineren Verlags, das soweit ging, dass der Verleger meinen Agenten schon nach einem Vertragsentwurf gefragt hat, und damit endete, dass der Verlag auf Tauchstation ging und keinerlei Mails, Anfragen oder sonstiges mehr beantwortet hat. Wir haben nie mehr davon gehört.

Zur guter Letzt das Interesse eines sehr netten, aber auch wirklich sehr kleinen Verlags, der die Elomaran gern genommen hätte – aber ob ich jetzt größenwahnsinnig bin oder nicht, ich möchte für diese Geschichte etwas größeres, nicht nur für mein Ego, sondern auch aus finanziellen Gründen. In den Chroniken steckt die Arbeit von inzwischen elf Jahren, und wenn ich schon einen Weltbestseller landen müsste, um mit einem halbwegs erträglichen Stundenlohn da rauszukommen, möchte ich doch zumindest ein bichen davon haben. Ich habe kein Problem damit, ein einzelnes Buch in einem kleinen Verlag zu veröffentlichen, aber mich mit einen Mindestens-Fünfbänder auf Jahre an Kleinstverlage binden, das ist für mich ein zu großer Schritt. Ich will auf die Dauer vom Schreiben leben können. So war es an der Stelle dann ich, die den Rückzieher gemacht hat.… Weiterlesen

bookmark_borderWat kütt? Dat kütt!

Akut leide ich unter Buchschlußpanik. So nenne ich es, wenn ich mit einem Projekt in den letzten Zügen liege und absehbar ist, daß ich mich von einer liebgewordenen Story und noch lieber gewordenen Figuren verabschieden muß. Aber hier trifft das Ganze auch noch mit dem Jahresende zusammen, die Guten VorsätzeTM stehen ins Haus, und im 2011 gedenke ich nicht weniger als 500.000 Wörter zu schreiben – also, was tue ich, wenn Geigenzauber fertig ist? Antwort: Das, was ich jeden Tag tue: Die Weltherrschaft erobern! Nein, Spaß beiseite: Hier ist ein Überblick über meine Werke in Arbeit und die Kopfkinder, an denen ich im kommenden Jahr zu arbeiten gedenke.

Die Gauklerinsel
Eigentlich träume ich davon, dieses Buch noch 2010 fertigzuschreiben, aber ehrlich gesagt sieht es mehr danach aus, als ob ich den Schluß mit ins neue Jahr nehme: In dieser klaustrophoben Mantel-und-Degen-Fantasy mit sozialdarwinistischem Touch treffen der einäugige Bandit Roashan, sein ausgesprochen toter Kumpel Shaun und die verrückte Halbmeerfrau Maris erst auf Verschwörer, dann auf die Zitadelle und endlich auf die Edlen, welche die Geschicke aller Menschen auf der Insel bestimmen. Bitterer Humor trifft auf bitteren Ernst, Terry Pratchett auf Dashiell Hammett, liebevoll verpackt in Form und Rahmen einer griechischen Tragödie. Gegenwärtig vielleicht das Beste, was ich jemals geschrieben habe, aber in jedem Fall das, was durch die Bank die besten Leserreaktionen hervorgerufen hat.… Weiterlesen

bookmark_borderDie Konkurrenzlage

Um es ganz offen zu sagen: Ich habe mehr als ein Eisen im Feuer. Ich arbeite nicht nur am »Elomaran-Zyklus«. Das heißt, obwohl ich seit Beginn des Jahres (der zufällig mit meiner neuen Arbeitslosigkeit zusammenfällt) einen Schreibplan habe – hundert Normzeilen am Tag – bedeutet daß nicht, daß ich jeden Tag an den Engeln weiterarbeite. Leider bedeutet es nicht einmal, daß ich jeden Tag an irgend etwas arbeite – aber ich will mich bessern. Immerhin sind seit Anfang des Jahres schon über zwanzig Seiten entstanden.
Und zwar an folgenden Geschichten:

»Dämmervogel« – was das ist, muß ich hier nicht mehr erklären. Es ist das Erste Buch Varyn, sozusagen. Und ich arbeite seit bald (im März) fünf Jahren daran. Und habe handschriftlich schon 143 Seiten.

»Klagende Flamme« – Ganz andere Geschichte. Auch Fantasy. Andere Welt. Ein Buch, für das ich mir größere Veröffentlichungschancen ausrechne, schon allein, weil es nicht so episch angelegt ist – und das darum auch nicht online zu finden ist. Ich will den klassischen weg mit diesem Buch gehen. Es ist eine Geschichte, in der ich viel mit Stil und Sprache experimentiere, und die mir derzeit sehr glatt von der Hand geht. Ich erzähle aus der Sicht von vier Jugendlichen – den zweieiigen Zwillingsbrüdern Byron und Jarvis Fadar, der Schamanin Lharkan und der Gauklerin Telya.… Weiterlesen